Integration schwerbehinderter Mitarbeiter bei McDonald’s Landshut – ein Erfahrungsbericht

Alexander arbeitet im McDonald’s Restaurant in Landshut.

Alexander, ein wertvolles Aushängeschild im McDonald’s Restaurant Landshut – wenn hier die Autos am Drive-Fenster ohne Pause aufeinanderfolgen, ist Alexander in seinem Element. Denn er ist mit seinem hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad nicht nur Grund für das erhöhte Fahrzeugaufkommen, sondern kommt auch selbst dann so richtig zum Einsatz.

Mit einer Betriebszugehörigkeit von zehn Jahren ist Alexander in Landshut fast nicht mehr wegzudenken. Er hat einen Teilzeitvertrag und arbeitet vorzugsweise in der Spätschicht am Drive-Schalter, wenn der Umsatz boomt – das einzig Ungewöhnliche an dieser Situation: Alexander fährt selbst im Drive-Schalter mit Vollgas – in seinem speziell angefertigten Arbeitsstuhl.

Aufgrund einer Querschnittslähmung ist Alexander mit einem GdB von 100 schwerbehindert. Er übt seine Tätigkeiten sitzend aus. Die Kosten für seinen Spezialstuhl wurden von der Arbeitsagentur vollständig übernommen. „Mit seiner fröhlichen Art schafft Alexander es immer wieder seine Arbeitskollegen zu motivieren und ist vor allem in umsatzstarken Zeiten eine Unterstützung für uns alle“, schwärmt die Franchise-Nehmerin Astrid Eisenschink-Rampf. „Durch seine offene Art ist er wirklich sehr beliebt. Über 90% der Stammgäste kennen ihn und lassen sich immer wieder gerne bei der Produktwahl von ihm beraten. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf unser Image aus.“

Bevor Alexander im Jahr 2001 seinen Weg über ein zweiwöchiges Betriebspraktikum, welches über einen Integrationsfachdienst vermittelt wurde, in das McDonald’s Restaurant fand, absolvierte er eine Ausbildung zur Bürokraft. Nach seinem Praktikum wurde Alexander direkt übernommen und trägt seitdem mit seiner Tätigkeit im Drive, der Vorbereitung der Happy Meal-Boxen und den Luftballons für Kindergeburtstage, maßgeblich zu einem positiven Betriebsklima bei, das von Hilfsbereitschaft füreinander geprägt ist.

Alexander ist als Mitarbeiter vollständig integriert, auch die jährliche Weihnachtsfeier, bei der regelmäßig getanzt wird, stellt für den Rollstuhlfahrer kein Problem dar, da er auf der Tanzfläche von seinen Kollegen aktiv miteinbezogen wird.

Wenn Frau Eisenschink-Rampf, Betreiberin von mittlerweile 7 Restaurants und Arbeitgeberin von ca. 360 Mitarbeitern, auf die Zeit mit Alexander zurückblickt, sind die Erinnerungen ausschließlich positiv. Durch seine hohe Motivation habe er sich unheimlich schnell eingearbeitet und ist bis heute ein fröhlicher sowie engagierter und loyaler Mitarbeiter mit einer sehr positiven Arbeitseinstellung, der von seinen Kollegen und den Gästen sehr geschätzt wird.

Die Minderung der Ausgleichsabgabe durch die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ist für Franchise-Nehmerin Eisenschink-Rampf zweitrangig. „Primär zählen für mich die positiven Effekte auf die Belegschaft und die Gäste im Restaurant.“ Die Franchise-Nehmerin möchte auch in Zukunft weitere schwerbehinderte Menschen einstellen und wünscht sich von der Gesellschaft mehr Offenheit, um Hemmungen gegenüber behinderten Menschen abzubauen. Aber dafür, betont sie, geht sie gerne mit gutem Beispiel voran.

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McDonald’s Deutschland, LOUNGE